Jochen Hirschmann und Werner Bella nahmen bei der Ringattacke in Spielberg teil. Hier ein Bericht von Jochen:
Pre-Race:
Nachdem Werner und ich direkt nach dem Einzelzeitfahren Frantschach von Kärnten Richtung Spielberg aufgebrochen sind, staunten wir zum ersten Mal, als wir das prall gefüllte Ringgelände sahen und gerade noch die letzten freien Parkplätze ergatterten. Da sich bei der Anmeldung bzw. Startnummerausgabe bereits eine lange Traube gebildet hatte, sind wir ca. 45 Minuten mehr oder weniger geduldig angestanden, bis wir endlich Startnummer und Zeitnahmechips in den Händen hielten, das hätte man durchaus effizienter organisieren können! Immerhin sind uns während dieser Wartezeit schon mal einige Promis über den Weg gelaufen – Leo Hillinger, Elisabeth Görgl, Bernhard Kohl, … Die Zeit wurde bereits ziemlich knapp, es blieb uns gerade noch ausreichend Zeit, um das Material vorzubereiten und noch schnell eine Erkundungsrunde am Ring zu drehen, bevor die Rennstrecke auch schon geschlossen wurde. Hier staunte ich zum zweiten Mal, wie überschaubar der Red Bull Ring eigentlich ist, im Fernsehnen schaut das alles um Welten weitläufiger aus, in Wirklichkeit ist es aber ein Mini-Kurs, die Steigung ( 13 % ) nach Start / Ziel ist dafür aber nicht ohne (insgesamt 1800 Höhenmeter!) und kommt als Zuschauer überhaupt nicht als solche rüber!
Race:
Nach einer neutralisierten Einführungsrunde ging mit knapp 400 Teilnehmern die Post ab, ich war von Anfang an relativ weit vorne in einer sehr großen (fast schon zu großen!) Gruppe eingekesselt, es war kaum Platz und völlig sinnlos, irgendwelche anderen Aktionen zu setzen, als mit der Gruppe mitzuschwimmen. So konnte ich mich die ersten 10 Runden in hohem Tempo von der Gruppe mit Wind “beschatten” lassen. Das Rennen am Ring unterscheidet sich deutlich von anderen Radmarathons, da es so gut wie keine Erholungsphasen gibt: Bergauf hat man Müh und Not, nicht den Anschluss zu verlieren, bergab wird auf engstem Raum dahingebrettert und man muss permanent auf die anderen Teilnehmer aufpassen, speziell in den Hochgeschwindigkeitskurven mit hoher Schräglage gab es öfters mal eine brenzlige Situation, wenn in 7er Reihen und minimalsten Abständen auf die Kurve zugestürmt wird. Ab Runde 15 wurde der Anstieg schon deutlich schwieriger, danach begann das große Überrunden, was wiederum zu gefährlichen Ausweichmanövern führte. Leider verlor ich zu dieser Zeit auch meine starke Gruppe und hab mich dann mit zwei anderen irgendwie zu Runde 20 durchgeschlagen, die letzten 4 Runden waren dann nur noch ein einsamer Kampf mit deutlich schlechteren Splitzeiten, beim Anstieg haben quasi alle nur noch im ersten Gang dahingemahlen, einige stiegen überhaupt ab. Im Ziel dann die große Erleichterung, dass ich mein persönliches Ziel (schneller als Armin Assinger) geschafft habe und generell überraschend gut unterwegs war!
Ergebnis Jochen: 23 von 25 Runden gefahren, 100 Kilometer und 1775 Höhenmeter
Gesamtrangrang Männer: 50
Altersklassenrang M-AK 2: 23
Ergebnis Werner: 22 von 25 Runden gefahren
Gesamtrang Männer: 85
Altersklassenrang M-AK 4: 4
Fazit:
Ein hartes, gefährliches aber auch spannendes Rennen! Wenn die Gerüchte wahr sind, dass dieses Event nächstes Jahr auf 1000 Teilnehmer aufgeblasen wird, fahre ich aber bestimmt nicht mit, das wäre meiner Meinung nach fast schon ein Kamikaze Kommando, lassen wir uns überraschen! Respekt an die vielen starken Damen im Feld, speziell die beiden vor mir, darunter die 2-fache Weltmeisterin Lizz Görgl – Danke Roswitha für das Foto!